Zur Person

 
Johann Schweiger

Geboren wurde Johann Schweiger als ältester von 9 Geschwistern am 11.04.1888 im ungarischen Fünfkirchen welches heute als Pecs bekannt ist und wo er am 13.05.1954 auch verstarb. Die Familie Schweiger ist als "Donauschwaben" seinerzeit ins Österreichisch-Ungarische Kaiserreich ausgewandert und sind dann ca. 1906 in Berlin angekommen, wo Johann Schweiger die Firma Albert Kerfin übernam aus welcher 1930 schließlich die GmbH gegründet wurde. Der erste Standort der Firma in der Adalbertstr. 7-9 (Kreuzberg) ist während der Wirren des
zweiten Weltkrieges ausgebrannt, was einen Umzug in die Liebenwalder Str. 39 (Wedding) zur Folge hatte. Einen erneuten Standortwechsel gab es 1982 in die Gerichtstr. 12-13 (Wedding) wo die Firma auch heute noch als
Albert Kerfin & Co GmbH ihren Sitz hat.

Quelle: Manfred Schweiger (Geschäftsführer der Albert Kerfin & Co GmbH)

Schließzwang

Herausragenden Erfolg hatte Johann Schweiger erst, als er sich das Schließzwang - Prinzip (Zeichnung) einfallen ließ. Ihm war während seiner Tätigkeit als Schlosser aufgefallen, dass viele Höfe für Unbefugte freien Zugang hatten, weil viele Mieter schlicht zu bequem waren hinter sich wieder abzuschließen. So erdachte er sich ein System bei dem sichergestellt wurde, dass abgeschlossen werden musste um den Schlüssel wieder aus dem Schloss zu bekommen. Hierzu muss der Durchsteckschlüssel (Grafik) - ein Schlüssel mit zwei Bärten an gegenüberliegenden Enden - von außen nach dem Aufschließen durch das Schlüsselloch geschoben werden um danach zwingend wieder abzuschließen, da sich nur dann der Schlüssel wieder aus dem Schlüsselloch entfernen lässt. Auch evtl. im Schloss vergessene Schlüssel stellten mit diesem System kein Problem mehr dar.

1912 meldete Johann Schweiger seine Erfindung als „System Schweiger“ zum Patent an - welches seltsamerweise erst 1925 auch in Papierform ausgehändigt wurde - und hatte mit seiner Erfindung großen Erfolg, weil sich die Verbreitung dieses Schließsystems vor allem bei Haustüren in Altbauten auch in den folgenden Jahrzehnten sowie nach 1945 bis in die 70er fortsetzte und dann nach und nach - da in Neubauten nicht mehr verbaut - durch Zylindersysteme verdrängt wurde.

In nicht wenigen Berliner Haus- und Hoftüren sind sie noch immer in Gebrauch - insbesondere in den westlichen Bezirken Wedding und Kreuzberg, da es der Firma nach dem Mauerbau nicht mehr möglich war die in den östlich gelegenen Bezirken wohnende Kundschaft mehr zu versorgen. Einige Exemplare sollen aber auch hier noch immer im Gebrauch sein.

Weblinks